Franz I. Graf zu Erbach-Erbach (* 29. Oktober 1754 in Erbach (Odenwald); † 8. März 1823 ebenda) war regierender Graf der Grafschaft Erbach sowie Kunstsammler, Antikensammler und Pionier der provinzialrömischen Archäologie in Deutschland.
Graf Franz war der Initiator der Elfenbeinschnitzerei in Erbach.
Pionier der provinzialrömischen Archäologie - Der nicht zuletzt durch sein Studium und seine Reisen altertumsbegeisterte Graf war der erste, der mehr oder weniger systematisch den Odenwaldlimes, seine Wachtürme und Kastelle ausgraben ließ. Die Kastelle Lützelbach, Windlücke, Hainhaus, Würzberg, Eulbach, Hesselbach und Schloßau wurden in seinem Auftrag von Johann Friedrich Knapp freigelegt und untersucht. Teile der Baureste und der sonstigen Funde fanden Eingang in die gräfliche Antikensammlung und in den Eulbacher Park, in dem sich das gräfliche Jagdschlosses befand. Auch eine erste Untersuchung der römischen Villa Haselburg geht auf eine Anordnung des Grafen zurück. Über seine umfangreichen archäologischen Aktivitäten verfasste Franz I. handschriftlich die so genannten Erbacher Kataloge, die in ihrem Bemühen um Exaktheit als frühe archäologisch-wissenschaftliche Dokumentationen angesehen werden können
Berühmt wurde Franz I. zu Erbach-Erbach durch die Sammlungen von Antiken und im Rittersaal (1805) von Schloss Erbach präsentierten altdeutschen Objekten (Rüstungen, Glasgemälde), die den Kern der heutigen Schloss-Sammlung ausmachen. Darüber hinaus sammelte er auch Hirschgeweihe.