Historie

Das zum fränkischen Uradel gehörende Adelsgeschlecht der Grafen zu Erbach-Erbach prägt die Region des mittleren Odenwaldes maßgeblich.

Die erste urkundliche Erwähnung der Herren von Erpach datiert aus dem Jahre 1148 mit Eberhard dem I. im Lorscher Codex (um 1170 - 1195).

Um 1250 wurde dem Hause Erbach das Hofamt des pfälzischen Erbschenken übertragen, wodurch der Aufstieg und die große Einflussnahme des Geschlechts begannen.

Das wohl höchste Amt eines Mitgliedes des Hauses Erbach führte Schenk Dietrich (* um 1390 - 1459) als Erzbischof und Churfürst von Mainz (1434-1459) und Erzkanzler des Reiches aus. Als letzter die Stimme des Kurfürstenkollegs abgebend führte Dietrich zwei Königswahlen in Frankfurt durch die Wahl von Albrecht III. und Friedrich III.

Kaiser Karl V. verlieh 1532 die Reichsgrafenwürde und 1541 das Münzprivileg an Eberhard XIII. (1475-1539).

Bereits 1544 wurde in der gesamten Grafschaft die Reformation eingeführt. Allerdings war schon 1532 die Feier des Abendmahls in 2 verschiedenen Formen (Lutherisch und Katholisch) in einer Kirche möglich.

Unter Georg III. (1548-1605), der von 1569 bis 1605 Alleinherr der Grafschaft war, begann eine große Bautätigkeit, deren Ergebnisse bis heute als sichtbare Zeichen an diese Epoche erinnern. . Unter seiner Verantwortung erfolgte der Umbau der Burg Erbach, der Bau der Orangerie, der Gottesackerkapelle Erbach, des Rathauses Erbach, der Löwenburg Kleinheubach und der große Umbau der Burg Fürstenau (Bau des Schwippbogens).

Eine endgültige Aufteilung des Gebietes der Grafschaft erfolgte 1747, nachdem die Erbacher Linie im Mannesstamm ausgestorben war, in die Linien Erbach-Fürstenau, Erbach-Erbach und Erbach-Schönberg. Georg-Wilhelm, Graf zu Erbach Fürstenau, Herr zu Reichenberg (1686 - 1757) gründet die Erbach-Erbacher Linie. Unter seiner Regentschaft wurde der Umbau des Erbacher Schlosses ausgeführt und die Evangelische Stadtkirche (1750) errichtet.

Aus dessen zweiter Ehe mit Leopoldine geb. Wild- und Rheingräfin von Salm-Crumbach entstammte Sohn Franz I. (1754 - 1823), der somit die Erbach-Erbacher Linie weiterführte. Taufpate war Kaiser Franz I. (Habsburg-Lothringen 1708-1765).

Unter der Regentschaft von Franz I. (1775-1823) endete 1806 (Rheinbundakte) die Reichsunmittelbarkeit (Souveränität). Als aufgeklärter und gebildeter Landesherr hinterließ er vielfältige Spuren wie z. B. Reformen der Landwirtschaft, die Einführung der Elfenbeinschnitzkunst und die Gründung des "Eulbacher Marktes". Die Anlegung des Englischen Gartens Eulbach ist ebenso auf Franz I. zurückzuführen wie die Gründung der "Gräflichen Sammlungen" im Schloss Erbach.

Die nachfolgenden Generationen erweiterten die umfangreichen Aktivitäten von Franz I. und ergänzten die Sammlungen in sinnvoller Weise. Es folgte die Errichtung weiterer das Bild der Kreisstadt Erbach prägenden Bauten.

Die gräfliche Familie ist auch heute noch in vielfältiger Weise im öffentlichen Leben und örtlichen Vereinen engagiert.

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